
Schleswig-Holstein Karin Prien: Das ist die designierte Bildungsministerin unter Merz
Bundespolitische Ambitionen hatte man Karin Prien schon länger nachgesagt - jetzt hat CDU-Chef Friedrich Merz sie als Ministerin nominiert. Sie soll künftig im Bund Bildungs- und Familienpolitik machen.
Auf der landespolitischen Bühne Schleswig-Holsteins war Karin Prien erstmals bei den Koalitionsverhandlungen 2017 zu sehen. Daniel Günther hatte sie aus der Hamburgischen Bürgerschaft in sein Kompetenzteam berufen - sie wurde in der Jamaika-Koalition Bildungsministerin. Und blieb es auch in der darauffolgenden schwarz-grünen Koalition.
Für einen Posten in Berlin war Prien immer wieder gehandelt worden. Schon in Armin Laschets "Zukunftsteam" für die Bundestagswahl war sie 2021 vertreten.

So fing es an: Ministerpräsident Daniel Günther holte Karin Prien 2017 in sein Kompetenzteam.
Liberale Positionen, jüdische Herkunft
In der CDU ist sie seit 1981. Die Juristin gilt in der Partei als liberalere Stimme. Prien ist stellvertretende CDU-Landeschefin und seit 2022 auch stellvertretende Bundesvorsitzende. Und Prien hat jüdische Wurzeln - sie ist Sprecherin des Jüdischen Forums in der CDU.
Weg vom Turbo-Abi und rein in die Pandemie
Priens Zeit als Bildungsministerin in Schleswig-Holstein war von vielen Baustellen geprägt: Sie war dafür zuständig, die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren umzusetzen und die Corona-Pandemie an den Schulen zu organisieren. Ihr Vorstoß, das Abitur auf dem Höhepunkt der Pandemie im Jahr 2020 ausfallen zu lassen, sorgt für Kritik - sie zog ihn zurück.
Ministerpräsident Daniel Günther sagt über Prien, sie habe "die Bildungspolitik nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern als Präsidentin der Kultusministerkonferenz auch bundesweit maßgeblich positiv geprägt." Für allem die Einführung von Perspektivschulen hebt Günther hervor. Die lobt auch der grüne Koalitionspartner.

Armin Laschet wurde nicht Kanzler: Prien hatte der Kandidat in sein Schattenkabinett berufen.
FDP: Prien hinterlässt Großbaustellen
Die FDP dagegen zieht eine negative Bilanz: Fraktionschef Christopher Vogt kritisiert: "Sie hinterlässt mehrere brachliegende Großbaustellen, vor allem eine unzureichende Unterrichtsversorgung und einen chaotischen Ganztagsausbau." Die SPD-Fraktion hatte in der vergangenen Woche die Arbeit der Ministerin kritisiert.
Karin Prien wurde 1965 in Amsterdam geboren, sie ist verheiratet und hat drei Kinder. Ihr Abitur machte sie 1984 in Neuwied in Rheinland-Pfalz.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 28.04.2025 | 18:00 Uhr