
Schleswig-Holstein European League: THW Kiel bucht Ticket für Final Four in Hamburg
Handball-Bundesligist THW Kiel kann weiter vom zweiten Titel der Saison träumen: Die "Zebras" zogen am Dienstagabend durch ein 35:30 (16:15) im Viertelfinal-Rückspiel der European League gegen Limoges Handball ins Final Four in Hamburg ein.
Der Heimerfolg reichte nach dem 26:26 im Hinspiel in Frankreich für das Weiterkommen. Für Kiels Hendrik Pekeler ist das Erreichen der Endrunde allerdings nur ein Zwischenziel: "Wir sind der THW Kiel. Wir wollen dahinfahren, um zu gewinnen."
Das Final Four wird am 24. und 25. Mai wie schon 2024 erneut in Hamburg ausgetragen. Am Mittwochnachmittag werden die Halbfinalspiele der European League ausgelost.
Ein Gegner könnte dann die SG Flensburg-Handewitt sein. Auch der Titelverteidiger löste zwei Stunden später das Ticket. Flensburg-Handewitt gewann gegen den dänischen Club GOG aus Gudme das Rückspiel mit 35:29. Das Hinspiel hatte die SG mit 29:26 gewonnen. Noch ein weiteres Bundesliga-Duell ist möglich: Auch die MT Melsungen hat sich im Viertelfinale durchgesetzt und es somit nach Hamburg geschafft. Montpellier HB ist der vierte Halbfinalist.
Kieler in Hälfte eins ohne Esprit
Dabei waren die Kieler im ersten Durchgang vor 6.294 Zuschauern noch ein ordentliches Stück von ihrer Topleistung entfernt gewesen. Es waren noch keine zwölf Minuten gespielt, als Andreas Wolff sich nicht mehr zurückhalten konnte. Der deutsche Nationaltorhüter schüttelte genervt den Kopf, verdrehte die Augen und ließ seine Vorderleute mit einigen knappen Worten wissen, dass er mit der Gesamtsituation gerade nicht so ganz einverstanden war. In Nullkommanix war aus der schönen 6:3-Führung ein 6:6 geworden.
Der THW hatte in der ersten Hälfte vor allem Probleme mit den Schützen auf den Halbpositionen, mit dem Nigerianer Faruk Yusuf (fünf Tore bei sechs Versuchen) auf Halbrechts und dem Ägypter Seif Mohamed Yehia el Deraa (zwei von drei) auf Halblinks.
Nach dem 11:13 (25.) legte Jicha die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Auszeit! Danach lief es deutlich besser bei seinem Team, in dem Tomas Mrkva von der 21. Minute an das Tor hütete. Dank eines 5:2 in den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte ging es tatsächlich noch mit einer 16:15-Führung in die Kabine.
THW Kiel steigert sich nach der Pause
Glanzvoll war der Auftritt der Gastgeber zwar auch direkt nach Wiederbeginn nicht. Aber: Die "Zebras" bissen sich jetzt in die Partie förmlich hinein und erarbeiteten sich im wahrsten Sinne des Wortes die erste Drei-Tore-Führung (21:18, 37.), die auch dazu führte, dass Gäste-Trainer Alberto Entrerrios früh im zweiten Durchgang eine Auszeit nahm.
THW Kiel - Limoges Handball 35:30 (16:15)
Tore Kiel: Johannsson (7), Imre (6/2 ), Madsen (5), Duvnjak (5), Wiencek (5), Pekeler (3), Dahmke (3), Pabst (1)
Tore Limoges: Yusuf (6), Yehia el Deraa (5), Turtschenko (4), Ivic (3), Varela Monteiro (3), Guillaume (2), Kusan (2), Nieto (2), Thuillier (2), Azkue Saizar (1)
Zuschauer: 6.294
So sehr sich Limoges Handball, das in dieser Saison erstmals auf der europäischen Bühne mitwirkte, auch mühte, nun war der THW Kiel endlich in einem Modus angekommen, der zu einem komfortablen Vorsprung führte. Schon sieben Minuten vor der Schlusssirene war die Partie beim Stand von 33:26 praktisch entschieden. Eng wurde es für die Kieler danach auch nicht mehr.
Und so haben sie nach dem Triumph im DHB-Pokal weiter die Chance auf ihren zweiten Titel in dieser Saison.
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Sport aktuell | 29.04.2025 | 21:17 Uhr