Symbolbild: Fiktive html-Seiten und Hacker-Programme sind auf Bildschirmen zu sehen, während ein Mann seinen Hände auf der Tastatur hat. (Quelle: dpa/Riedl)

Berlin Cyberangriff auf berlin.de - viele Dienste nur eingeschränkt nutzbar

Stand: 29.04.2025 07:22 Uhr

Das Portal berlin.de, in dem das Land Berlin zahlreiche Services und Informationen anbietet, ist seit Freitag Ziel eines Cyberangriffs. Die Seiten sind auch am Dienstag teils nicht oder nur eingeschränkt erreichbar. Auch die Polizei ist betroffen.

  • Cyberangriff auf das Portal berlin.de
  • Viele Informations- oder Service-Seiten nicht erreichbar
  • Bürgeramtstermine können ersatzweise über 115 vereinbart werden
  • Auch Seiten der Polizei betroffen - Internetwache ist aber aufrufbar

Das Hauptstadtportal des Landes Berlin ist Ziel einer umfassenden Cyberattacke geworden. Der Angriff begann bereits am Freitagabend, wie die Senatskanzlei mitteilte. Davon seien unter anderem sämtliche Bereiche von berlin.de und dem Serviceportal service.berlin.de betroffen gewesen.

Seit Montagnachmittag ist zumindest das Serviceportal wieder erreichbar. Die Seite "Service.Berlin.de" muss dabei aber direkt über den Browser angesteuert werden, denn die Weiterleitung über die Webseite Berlin.de funktioniert auch am Dienstag weiterhin nicht.
 
Laut der Senatskanzlei handelt es sich um einen komplexen Überlastungsangriff, bei dem durch eine Vielzahl von Abrufen die Server zum Ausfall gebracht werden. Experten sprechen von einem Distributed Denial of Service (DDoS).

Server mit Vielzahl an Anfragen überlastet

Seit Freitag sind so zahlreiche Webseiten der Berliner Verwaltung, darunter die der Bezirke, der Senatsverwaltungen und der Gerichte, nicht erreichbar. Bürgeramtstermine können derzeit nur sehr eingeschränkt über das Serviceportal gebucht werden. Wer einen Termin buchen will, könne stattdessen die Behördenhotline 115 nutzen, hieß es. Die digitalen Bürgerdienstleistungen des Landes Berlin seien außerdem auch über das Bundesportal verfügbar, das nicht von dem Cyberangriff betroffen sei.
 
Zu deinem Abfluss von Daten sei es nicht gekommen, so die Senatskanzlei. Sollte sich das bestätigen, wäre es weniger ein Fall von Hacking, sondern eher von Cyber-Vandalismus oder gezielter Störung.

Symbolbild: Fiktive html-Seiten und Hacker-Programme sind auf Bildschirmen zu sehen, während ein Mann seinen Hände auf der Tastatur hat. (Quelle: dpa/A. Riedl)
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"Internetwache" der Polizei weiter erreichbar

Die Cyberattacke hat auch Auswirkungen auf die Berliner Polizei: "Von dem Angriff sind teilweise auch unsere Seiten betroffen", teilte sie auf der Plattform X mit. Das gelte zum Beispiel für die Pressemitteilungen der Polizei und für Daten aus der Polizeilichen Kriminalstatistik, die aktuell nicht abrufbar seien, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Die sogenannte Internetwache, über die online Anzeigen erstattet werden können, sei aber weiter erreichbar.
 
Eine Sprecherin des Strafgerichts erklärte auf rbb-Nachfrage, dass die Berliner Gerichte weiterhin arbeitsfähig seien.

Angreifer unbekannt

Nach Angaben der Senatskanzlei ist noch unklar, wer hinter dem Cyberangriff steckt. Schon Anfang April 2023 hatte es einen ähnlichen Cyberangriff gegeben, der unter anderem auch berlin.de betraf.
 
So wie diesmal hatten Unbekannte das Portal im Zuge eines sogenannten DDoS-Angriffs mit Anfragen geflutet, um gezielt die Server zu überlasten. Der Cyberangriff damals war Teil einer bundesweiten Attacke. Im selben Jahr hatten Hacker auch die Verwaltung der Stadt Potsdam für mehrere Wochen lahmgelegt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.04.2025, 13:00 Uhr

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