30.04.2025, Berlin: Eine Einsatzkraft der Feuerwehr steht nach einem Rohrbruch neben Überschwemmungen auf einer Straße in Berlin (Quelle: dpa/Michael Ukas)

Berlin Tausende Berliner Haushalte stundenlang ohne Wasser

Stand: 30.04.2025 11:06 Uhr

Überschwemmte Straßen, zeitweise kein Trinkwasser: Ein Rohrbruch hat in der Nacht auf Mittwoch größere Folgen für das östliche Berlin gehabt. Erst nach Stunden lief die Versorgung wieder. Grund war wohl das hohe Alter der Leitung.

  • Rohrbruch führt nachts zu stundenlangem Ausfall von Wasser in Berlin
  • mehrere Bezirke im Nordosten betroffen
  • Bilder zeigen überschwemmte Straßen
  • Leitung war über 100 Jahre alt, Reparatur dauert wohl mehrere Wochen

Wegen eines Rohrbruchs ist es in der Nacht auf Mittwoch in weiten Teilen Berlins zu erheblichen Störungen in der Wasserversorgung gekommen. "Der gesamte Nordosten von Berlin hatte kein Wasser", sagte die Sprecherin der Berliner Wasserbetriebe, Astrid Hackenesch-Rump, am Morgen der Deutschen Presse-Agentur. "Aber: Viele Leute haben es nicht gemerkt, weil sie geschlafen haben." Mittlerweile habe sich der Druck normalisiert.
 
Es sei nur noch ein Supermarkt im direkten Umfeld des Rohrbruchs in der Mollstraße in Berlin-Friedrichshain ohne Wasser. Grund sei, dass der Schaden an dem Hauptrohr ein kleineres Rohr neben der Hauptleitung beschädigt habe. Die Trinkwasserversorgungsleitung aus Zement habe dem Druck nicht standgehalten. Die Leitung solle im Laufe des Tages repariert werden. Die Reparatur der großen Leitung werde mehrere Wochen dauern, sagte Hackenesch-Rump. Zuvor war die Rede von 150 Haushalten, die noch ohne Wasser seien. Diese Angaben korrigierten die Wasserbetriebe.
 
Wie Bilder einer rbb-Reporterin vom Mittwochvormittag zeigen, ist die Mollstraße mit Matsch bedeckt.

Die Mollstraße in Berlin nach einem Wasserrohrbruch (Quelle: rbb/Dörte Störmann)

Die Mollstraße nach dem Wasserrohrbruch gleicht einer Matschwüste.

101 Jahre altes Rohr

Grund für den Bruch des Rohres ist nach Angaben der Wasserbetriebe wohl das Alter der Leitung, die 101 Jahre alt sei, sagte Hackenesch-Rump. "In dem Fall ist es einfach eine alte Leitung, die das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hatte." Man müsse davon ausgehen, dass das Alter der Grund für den Vorfall sei.
 
Das Rohr mit einem Durchmesser von 80 Zentimeter sei aus sogenanntem Grauguss - ein Material, das Schwingungen im Erdreich nicht besonders gut standhalte. Bei so alten Rohren hielten sich die Wasserbetriebe nicht lange mit der Ursachenforschung auf, sagte Hackenesch-Rump.

"Druckabfall" in mehreren Bezirken

Nach Angaben von Feuerwehr und Wasserbetrieben aus der Nacht war gegen Mitternacht die Frischwasserleitung am Platz der Vereinten Nationen in Friedrichshain geplatzt. Demnach kam es zu einem "Druckabfall in größeren Teilen der östlichen Stadthälfte". Nach Hackenesch-Rumps Angaben waren unter anderem folgende Stadtteile - nicht immer vollständig - ohne Wasser: Mitte, Friedrichshain, Lichtenberg, Prenzlauer Berg, Pankow, Weißensee, Hellersdorf, Kaulsdorf und Marzahn.
 
Das Wasser aus der geplatzten Leitung führte zu überschwemmten Straßen, wie auf Fotos zu sehen war. Die beschädigte Leitung wurde den Angaben zufolge daraufhin abgesperrt, um freien Wasserauslauf zu verhindern. Der Wasserdruck habe sich dann wieder aufgebaut, hieß es von den Wasserbetrieben. Um 3:30 Uhr habe sich der Druck überall wieder normalisiert.


Tram-Verkehr zeitweise unterbrochen - weiterhin Straßensperrung

Der Wasseraustritt sei im Bereich des Platzes der Vereinten Nationen, der Mollstraße und der Büschingstraße am größten gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Warum das Rohr platzte, war zunächst unklar. Auch Angaben zum genauen Ausmaß des Schadens lagen zunächst nicht vor.
 
Die Tramlinien zwischen der Landsberger Allee/Petersburger Straße und der Mollstraße/Prenzlauer Allee fielen zudem bis zum frühen Morgen aus, wie die Berliner Verkehrsbetriebe mitteilten. Laut Verkehrsinformationszentrale ist die Mollstraße bis Büschingstraße auch am Mittwochmorgen weiterhin gesperrt.

Der Vorfall weckt Erinnerungen an den Silvesterabend in Berlin. Damals war eine wichtige Hauptleitung für Trinkwasser, die vom Wasserwerk Tegel bis in die Innenstadt führt, unter der Seestraße im Stadtteil Wedding geborsten. Die Wassermassen drangen schnell an die Oberfläche und überfluteten die Straße. Hunderttausende Haushalte in mehreren Bezirken waren für rund eine Stunde wegen des abfallenden Wasserdrucks ohne Wasser.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.04.2025, 8:00 Uhr