Einsatzkräfte der Polizei untersuchen die Brandschäden an der Funkmastanlage am 01.05.2025 in Berlin-Zehlendorf.(Quelle:TV News Kontor)

Berlin Staatsschutz ermittelt nach mutmaßlich linksextremem Brandanschlag in Berlin

Stand: 01.05.2025 16:04 Uhr

Nachdem es in der Nacht zu Dienstag an einem Trafo-Häuschen in Berlin-Dahlem gebrannt hat, ist am Mittwoch ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Nun ermittelt der Staatsschutz.

Nach einem Feuer an einer Funkmastanlage in Berlin-Dahlem ist im Internet ein Bekennerschreiben aufgetaucht.
 
Wie eine Polizeisprecherin dem rbb am Donnerstag bestätigte, brannte es in der Nacht zum Dienstag an einem Trafo-Häuschen der Anlage. Das Bekennerschreiben der sogenannten Vulkangruppe sei dem für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz des Landeskriminalamts bekannt. Dieser halte es für authentisch. Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen. Zuerst hatte die "B.Z." berichtet.

Schreiben verweist auf die Demo im Grunewald

In dem Schreiben, das auf der linksextremen Plattform Indymedia veröffentlicht ist, schreiben die Verfasser: "Villenviertel lahmlegen. (...) Wir können uns diese Reichen nicht mehr leisten." Die "Vulkangruppe" habe am Dienstag ein Trafohaus zur Stromversorgung des Viertels in der Clayallee/Pücklerstraße angezündet. Auch ein Funkmast sei entflammt.
 
Sie verweisen in ihrem Schreiben auch auf die 1. Mai-Demonstration im Grunewald, einem teuren Wohnviertel im Südwesten Berlins. Am Mai-Feiertag zogen Demonstranten durch den Ortsteil Grunewald unter dem Motto "Milei, Musk und Merz zum Mars".

Symbolbild: Ein Journalist klettert auf einen Hochsitz, während die Polizei an einem beschädigten Strommasten auf einem Feld ermittelt. In der Tesla-Autofabrik in Grünheide steht die Produktion wegen des dadurch verursachten Stromausfalls still. (Quelle: dpa/Gollnow)
Wer ist die "Vulkangruppe"?
Ein Brandanschlag auf einen Strommast hat die Tesla-Fabrik in Grünheide lahmgelegt. In einem Bekennerschreiben, das die Polizei prüft, rühmt sich die "Vulkangruppe" mit dem Anschlag. Yasser Speck fasst zusammen, was wir über die Gruppe wissen.mehr

"Vulkangruppe" reklamierte schon mehrere Brandanschläge für sich

Die linksextreme "Vulkangruppe" hatte unter anderem im März vergangenen Jahres einen Brandanschlag auf einen Strommast in Brandenburg verübt. Das hatte zu einem tagelangen Ausfall der Produktion im Tesla-Werk in Grünheide (Oder-Spree) geführt.

Die "Vulkangruppe" wird vom Berliner Verfassungsschutz dem anarchistischen Spektrum zugeordnet - viel ist über die Gruppe aber nicht bekannt. Sie soll sich 2011 gegründet haben. Seitdem reklamiert sie Brandanschläge in Berlin und Brandenburg für sich.
 
Im Verfassungsschutzbericht des Jahres 2019 heißt es, dass das Ziel der Gruppe sei, die öffentliche Ordnung zu stören. Außerdem schreiben die Verfassungsschützer zu den Sabotageakten: "Auf diese Weise soll die Funktionsweise des 'kapitalistischen Alltags' durchbrochen und Menschen zum Innehalten genötigt werden."