
Berlin Staatsschutz ermittelt nach mutmaßlich linksextremem Brandanschlag in Berlin
Nachdem es in der Nacht zu Dienstag an einem Trafo-Häuschen in Berlin-Dahlem gebrannt hat, ist am Mittwoch ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Nun ermittelt der Staatsschutz.
Nach einem Feuer an einer Funkmastanlage in Berlin-Dahlem ist im Internet ein Bekennerschreiben aufgetaucht.
Wie eine Polizeisprecherin dem rbb am Donnerstag bestätigte, brannte es in der Nacht zum Dienstag an einem Trafo-Häuschen der Anlage. Das Bekennerschreiben der sogenannten Vulkangruppe sei dem für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz des Landeskriminalamts bekannt. Dieser halte es für authentisch. Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen. Zuerst hatte die "B.Z." berichtet.
Schreiben verweist auf die Demo im Grunewald
In dem Schreiben, das auf der linksextremen Plattform Indymedia veröffentlicht ist, schreiben die Verfasser: "Villenviertel lahmlegen. (...) Wir können uns diese Reichen nicht mehr leisten." Die "Vulkangruppe" habe am Dienstag ein Trafohaus zur Stromversorgung des Viertels in der Clayallee/Pücklerstraße angezündet. Auch ein Funkmast sei entflammt.
Sie verweisen in ihrem Schreiben auch auf die 1. Mai-Demonstration im Grunewald, einem teuren Wohnviertel im Südwesten Berlins. Am Mai-Feiertag zogen Demonstranten durch den Ortsteil Grunewald unter dem Motto "Milei, Musk und Merz zum Mars".

"Vulkangruppe" reklamierte schon mehrere Brandanschläge für sich
Die linksextreme "Vulkangruppe" hatte unter anderem im März vergangenen Jahres einen Brandanschlag auf einen Strommast in Brandenburg verübt. Das hatte zu einem tagelangen Ausfall der Produktion im Tesla-Werk in Grünheide (Oder-Spree) geführt.
Die "Vulkangruppe" wird vom Berliner Verfassungsschutz dem anarchistischen Spektrum zugeordnet - viel ist über die Gruppe aber nicht bekannt. Sie soll sich 2011 gegründet haben. Seitdem reklamiert sie Brandanschläge in Berlin und Brandenburg für sich.
Im Verfassungsschutzbericht des Jahres 2019 heißt es, dass das Ziel der Gruppe sei, die öffentliche Ordnung zu stören. Außerdem schreiben die Verfassungsschützer zu den Sabotageakten: "Auf diese Weise soll die Funktionsweise des 'kapitalistischen Alltags' durchbrochen und Menschen zum Innehalten genötigt werden."