Rosen

Hohe Energiepreise Blumen werden teurer

Stand: 11.02.2023 03:00 Uhr

Die hohen Energiepreise fordern auch in der Blumen-Branche ihren Tribut. Der Blumenstrauß wird deutlich teurer. Die Preiserhöhungen kommen für viele Kunden zur Unzeit: Am Montag ist Valentinstag.

Nach Sprit, Gas und Kaffee sind jetzt auch die Blumenpreise auf Klettertour. Im Januar 2022 waren Blumen im Schnitt bereits 27 Prozent teurer als im Januar des vergangenen Jahres, sagte Michel van Schie, Sprecher der größten Blumenauktion der Niederlande, Royal Flora Holland, der Nachrichtenagentur dpa. "Ausgerechnet jetzt", dürfte sich so mancher Kunde denken. Schließlich ist am Montag Valentinstag, neben Muttertag und Weihnachten einer der umsatzstärksten Tage für Blumenverkäufer.

Immerhin: Mit Engpässen bei Schnittblumen ist nach Erwartungen des Handels wohl nicht zu rechnen. Es dürfte also kein Problem sein, an einen Strauß Blumen für die Liebste oder den Liebsten zu kommen. Die Frage ist eben nur, zu welchem Preis.

Angebot und Nachfrage auf dem Blumenmarkt

Doch warum werden Blumen ausgerechnet jetzt teurer? Haben sich etwa die Blumenhändler im Vorfeld des Valentinstags abgesprochen? Doch für Verschwörungserzählungen ist hier kein Platz. Tatsächlich lassen sich die steigenden Blumenpreise mit ganz simpler Ökonomie erklären. Die Gesetze von Angebot und Nachfrage gelten nämlich auch auf dem Blumenmarkt.

Die zum Valentinstag regelmäßig steigende Nachfrage nach Rosen, Lilien und Co. trifft in diesem Jahr auf ein deutlich reduziertes Angebot. Das treibt die Preise. Die Angebotsknappheit wiederum rührt daher, dass die Energiepreise zuletzt rasant gestiegen sind, was auch viele Verbraucher direkt in ihrem eigenen Portemonnaie bemerkt haben dürften.

Den Blumen die Heizung abgedreht

Die Blumenzüchter in den Niederlanden haben die hohen Energiepreise empfindlich getroffen. Schließlich werden die Blumen zu dieser Jahreszeit maßgeblich im Gewächshaus produziert. Um Kosten zu sparen, haben viele niederländische Züchter die Temperatur in den Gewächshäusern gesenkt oder die Heizung gar ganz ausgeschaltet. "Dadurch produzieren sie aber weniger Blumen, oder diese werden kleiner", erläuterte der Sprecher von Royal Flora Holland.

Von den steigenden Preisen sind vor allem Chrysanthemen betroffen, die am Valentinstag äußerst beliebt sein sollen. Sie waren im Januar 46 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Ähnliche Preissteigerungen registrierte die Blumen-Auktion auch für die Sorten Gerbera und Eustoma, letztere ist auch unter dem Namen Prärieenzian oder Japanrose bekannt.

Lieferengpässe bei Rosen

Für den Rosenstrauß müssen Käufer wohl ebenfalls tiefer in die Tasche greifen, die Blumen-Auktion erwartet auch hier ein geringeres Angebot. In diesem Fall sind jedoch es weniger steigende Energiekosten denn Lieferprobleme, die sich auf den Preis durchschlagen.

Die meisten Rosen für den europäischen Markt kommen nämlich aus Kenia und Äthiopien und werden in die Niederlande geflogen, wo sie dann versteigert werden. "Doch durch die Pandemie ist die Kapazität für Luftfracht deutlich eingeschränkt", sagte der Royal-Flora-Holland-Sprecher.