Firmenzentrale des Unternehmen SAP in Walldorf

Reaktion auf Trumps Politik SAP streicht Diversitätsprogramme

Stand: 12.05.2025 16:31 Uhr

Der deutsche Softwarekonzern SAP verdient viel Geld mit seinem US-Geschäft. Mit Blick auf die Politik von Präsident Trump streicht SAP jetzt Programme für mehr Geschlechtervielfalt und Frauenförderung.

Der deutsche Softwarekonzern SAP will angesichts der Politik von US-Präsident Donald Trump den Frauenanteil im Konzern nicht weiter gezielt fördern. Die angepeilte Quote von 40 Prozent in der Belegschaft werde aufgegeben, heißt es in einer internen E-Mail, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Zuvor hatte das Handelsblatt darüber berichtet.

Aufgrund der "neuesten juristischen Entwicklungen" müssten die eigenen Initiativen bei Diversität und Inklusion angepasst werden, um damit im Einklang mit geltendem Recht zu stehen, hieß es.

Dem Bericht zufolge plant SAP deswegen weitere Änderungen. So sollen bei der Quote des Unternehmens für Frauen in Führungspositionen die USA nicht mehr berücksichtigt werden. Zudem verliere das "Diversity & Inclusion Office", das für Diversitäts-Initiativen verantwortlich ist, seine Eigenständigkeit. Es soll laut Handelsblatt mit dem Bereich "Corporate Social Responsibility" zusammengelegt werden. 

Trump und Musk gehen gegen Diversität vor

Mit Diversitäts-Programmen sollen eigentlich benachteiligte Personengruppen gefördert werden. US-Präsident Trump und seine Regierung führen aber seit ihrem Amtsantritt einen Feldzug gegen die Programme, die in den USA unter der Abkürzung DEI (Diversity, Equity and Inclusion) bekannt sind.

Gegner behaupten, durch Bevorzugung einiger Bevölkerungsgruppen würden dabei andere wiederum benachteiligt. Trump, seine Minister und auch Tech-Milliardär Elon Musk führen an, durch solche Initiativen leide die Kompetenz. Belege dafür gibt es nicht.

T-Mobile mit "kleineren Anpassungen"

Auch andere Unternehmen mit großem US-Geschäft hatten in jüngster Vergangenheit Zugeständnisse gemacht, so etwa die Deutsche Telekom, für die das US-Geschäft das mit Abstand wichtigste Auslandsgeschäft ist: Zwei Drittel des Gesamtumsatzes machte der Bonner Konzern zuletzt mit der Tochter T-Mobile US.

Diese habe aufgrund der neuen US-Regularien "kleinere Anpassungen" vornehmen müssen, beispielsweise im Prozess der Lieferantenauswahl, teilte ein Konzernsprecher mit. Zugleich hieß es: "T-Mobile US zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Mitarbeitenden und Zulieferer eine Vielzahl von Fähigkeiten und Hintergründen einbringen."

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete SWR aktuell am 12. Mai 2025 um 15:18 Uhr.