Rathaus Quierschied

Saarland Hitler-Geburtstagsgrüße: Saar-AfD will Mitglieder aus Partei ausschließen

Stand: 29.04.2025 06:58 Uhr

Der AfD-Landesverband will zwei AFD-Mitglieder in Quierschied aus der Partei ausschließen, weil sie einen Post zu Hitlers Geburtstag geliket haben. Auch die Verfasserin der Geburtstagsgrüße soll ausgeschlossen werden. Zudem beschäftigen sich die Ermittlungsbehörden aktuell mit dem Fall.

mit Informationen von Sabine Wachs und Thomas Gerber

Die Hitler-Geburtstagsgrüße, die die beiden Quierschieder AfD-Politiker Riko und Kevin Becker auf Facebook geliked haben, könnten schon bald Folgen haben. Denn die beiden, Vater und Sohn, sollen aus der Partei ausgeschlossen werden.

In seiner Vorstandssitzung habe der AfD-Landesverband beschlossen, ein Parteiausschlussverfahren beim zuständigen Schiedsgericht zu beantragen. Auch die Verwandte der beiden Beckers, die zu Hitlers Geburtstag am 20. April den Facebookpost verfasst hatte, soll aus der AfD ausgeschlossen werden.

Noch vergangene Woche hatte der AfD-Landesvorstand den Willen des Quierschieder Bürgermeisters, die beiden Politiker aus dem Gemeinderat auszuschließen als „Anti-AfD-Propaganda“ bezeichnet. Und das – obwohl sich der Vorstand von den Likes und dem Geburtstagsgruß für Hitler distanziert hatte.

Vorwurf der Volksverhetzung

Der Fall beschäftigt nach SR-Informationen aktuell auch die Ermittlungsbehörden. Die Staatsanwaltschaft hat einen sogenannten "Verdachtsprüfungsvorgang" eingeleitet – offenbar aufgrund der öffentlichen Berichterstattung. Dieser Vorgang wurde unabhängig von der Strafanzeige des Dillinger Aktivisten Kallenborn eingeleitet.

Kallenborn wirft den beiden Beckers in seiner Anzeige Volksverhetzung vor. Durch ihre "Likes" hätten sie den größten Massenmörder der Weltgeschichte verherrlicht. Dadurch fühle er sich als Jude auch persönlich betroffen.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 29.04.2025 berichtet.

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