Menschen in Gelsenkirchen demonstrieren gegen Rechtsextremismus.

Nordrhein-Westfalen Gelsenkirchen: Demos gegen rechte "Heimat"-Partei weitgehend friedlich

Stand: 01.05.2025 19:18 Uhr

In Gelsenkirchen gab es am 1. Mai neben einer Demo der rechtsextremen Partei "Die Heimat" auch zahlreiche Gegendemos. Es blieb weitgehend friedlich. In Dortmund dagegen kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen einer AfD-Gruppe und Linken.

In Gelsenkirchen stand die Polizei am Donnerstag vor einer größeren Herausforderung. Neben mehreren angemeldeten Versammlungen zum "Tag der Arbeit" hatte auch die Partei "Die Heimat" zu einer Demo aufgerufen. Die Nachfolge-Partei der NPD, die vom Verfassungsschutz NRW als rechtsextremistisch eingestuft und deshalb beobachtet wird, ging in der "Arbeiter-Metropole Gelsenkirchen" für "Arbeit, Freiheit und Remigration" auf die Straße.

Mehrere Gegendemos angemeldet

Insgesamt sechs Bündnisse hatten zu Gegendemos gegen die Kundgebung aufgerufen. Unter dem Motto "Keine Heimat für Faschisten in Gelsenkirchen" rief etwa das Gelsenkirchener Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung zu mehreren Kundgebungen nahe der Veranstaltung der "Heimat" auf.

"Unsere Stadt lebt von Menschen, die zusammenleben und sich gemeinsam unterstützen", sagte die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Gelsenkirchen, Slava Pasku, bei der interreligiösen Andacht, die bereits am Morgen stattfand.

Menschen demonstrieren am Tag der Arbeit in Gelsenkirchen.

Mona Neubaur (Grüne) in Gelsenkirchen

Anschließend setzte sich der Demozug des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Bewegung. An ihm nahm unter anderem auch die stellvertretende Ministerpräsidentin NRWs, Mona Neubaur (Grüne), teil.

Rechtsextreme halten Banner und Fahnen auf Demo in Gelsenkirchen.

Die "Heimat"-Demo stellt sich auf

Für die Kundgebung, die von "Die Heimat" angemeldet wurde, versammelten sich laut einem WDR-Reporter vor Ort gut 150 Teilnehmende auf dem Bahnhofsvorplatz. Nur wenige hundert Meter entfernt auf der anderen Seite des Platzes sammelten sich die Teilnehmenden der Gegendemo des Aktionsbündnisses.

Zusammenstöße von linken Aktivisten und Polizei

Im Tagesverlauf kam es nach Angaben der Polizei zu Konfrontationen zwischen linken Aktivisten und Einsatzkräften. Die Beamten hätten versucht, ein Durchbrechen der Aktivisten an Sperrstellen zu verhindern, so eine Polizeisprecherin. Dabei seien Schlagstöcke eingesetzt worden. Es habe zwei derartige Aufeinandertreffen gegeben. Im zweiten Fall seien 20 Personen kurzzeitig festgehalten worden. Ein Beamter wurde leicht verletzt, blieb aber dienstfähig.

Insgesamt leitete die Polizei nach eigenen Angaben 13 Strafverfahren ein - unter anderem wegen Landfriedensbruchs sowie wegen Verstößen gegen das Versammlungs- und das Waffengesetz. Abschließend zog der Einsatzleiter der Gelsenkirchener Polizei aber ein positives Fazit: "Tausende Menschen haben in Gelsenkirchen friedlich demonstriert. Die Aktionen einzelner, gewaltbereiter Störer haben wir erfolgreich unterbunden und so das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit, gleich welcher politischen Richtung, gewährleistet."

Rund um die unterschiedlichen Demonstrationszüge kam es im Bereich der Innenstadt zu temporären Sperrungen und Verkehrsbehinderungen.

Auseinandersetzung zwischen AfD-Gruppe und Linken in Dortmund

In Dortmund kam es an einem ehemaligen Zechengelände zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einer linken Gruppe und Personen aus dem AfD-Umfeld, wie die Polizei mitteilte. Beamte schritten ein und trennten beide Seiten. Ein Polizist wurde dabei den Angaben zufolge leicht verletzt, konnte aber weiterarbeiten.

Laut Polizei hatten rund 50 Personen aus dem Umfeld der AfD am Vormittag das Zechengelände besuchen wollen. Eine Gruppe von etwa 30 Personen aus dem linken Spektrum habe aber versucht, sie am Betreten zu hindern.

Kundgebung NRW 1. Mai, Auseinandersetzung in Dortmund

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort
  • Polizei Gelsenkirchen
  • Polizei Dortmund
  • Verfassungsschutz NRW
  • Instagram-Account der Partei "Die Heimat"
  • Instagram-Account des Gelsenkirchener Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung
  • Nachrichtenagentur dpa