Mecklenburg-Vorpommern Ermittlern aus MV gelingt Schlag gegen Callcenter-Betrüger
Nach Ermittlungen in Polen und Deutschland sind drei mutmaßliche Betrüger festgenommen worden. Ermittler aus MV waren den Verdächtigen auf die Spur gekommen.
Eine gemeinsame Ermittlungsgruppe des Landeskriminalamts (LKA) Mecklenburg-Vorpommern, der Staatsanwaltschaften Stralsund und Berlin sowie Polizeikräfte aus Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Warschau ermittelten seit März verdeckt in dem Fall. Die Ermittlungsbehörden sprachen von einem bedeutenden länderübergreifenden Ermittlungserfolg gegen organisierte Call-Center-Betrüger innerhalb kürzester Zeit. Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft in Stralsund, die sich unter anderem mit Betrugsfällen wie dem sogenannten Enkeltrick befasst, hatte eine entscheidende Verbindung zu einem Callcenter in Nordrhein-Westfalen aufgedeckt.
Rentner um ihr Geld betrogen
Von dem Callcenter in Bochum aus, hatten es die polnisch-stämmigen Tatverdächtigen vor allem auf ältere Menschen in Polen abgesehen. Diese riefen sie an und gaben sich als Polizisten aus, um an die Vermögenswerte ihrer Opfer zu gelangen. Nach Ermittlungen in Polen und Deutschland sind drei mutmaßliche Betrüger festgenommen worden
Geldübergabe in Krakau vereitelt - Haftbefehl in Stralsund erlassen
Dem LKA zufolge haben Anfang April Betrüger vom Bochumer Callcenter aus eine 74-Jährige im polnischen Krakau angerufen und sie dazu gebracht, 50.000 Złoty (umgerechnet etwa 11.600 Euro) zu übergeben. Die Tat wurde jedoch vereitelt, der Abholer festgenommen und die Beute beschlagnahmt. Das Amtsgericht Stralsund hat daraufhin Haftbefehle erlassen - eine schnelle Maßnahme, um Zeitverluste bei der Übergabe an andere Dienststellen zu vermeiden. Oberstaatsanwalt Martin Cloppenburg erklärte dazu: "Wir haben das Callcenter ausfindig gemacht. Dann hat sich der Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen herausgestellt."
Am 10. April seien die Beschuldigten in Bochum festgenommen worden. Dabei wurden laut LKA Mobiltelefone und Wertgegenstände gesichert. Gegen einen 32-jährigen Tatverdächtigen lag zudem ein Europäischer Haftbefehl aufgrund weiterer Straftaten vor. Alle drei kamen in Untersuchungshaft. Die weiteren Ermittlungen sowie eine mögliche Anklage sollen nun voraussichtlich in Bochum erfolgen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Greifswald | 29.04.2025 | 09:30 Uhr