Symbolbild: Milchkühe fressen am Morgen im Stall auf dem Hof. (Quelle: dpa/Büttner)

Brandenburg Maul-und Klauenseuche: EU sagt finanzielle Hilfen für Tierbetriebe in Brandenburg zu

Stand: 29.04.2025 12:31 Uhr

Landwirte in Brandenburg, die von der Maul- und Klauenseuche betroffen waren, können auf finanzielle Unterstützung durch die EU hoffen. Die EU-Kommission hat entsprechende Hilfen auf Antrag des Bundesagrarministeriums zugesagt, wie das Ministerium am Dienstag mitteilte. Unterstützt werden sollen Milchviehbetriebe in den Sperr- und Überwachungszonen sowie alle schweinehaltenden Betriebe.
 
Die betroffenen Bauern könnten nun aufatmen, sagte der geschäftsführende Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne). "Für sie sind die finanziellen Hilfen wichtig, um weitermachen zu können", sagte der scheidende Minister. Es sei immer sein Ziel gewesen, dass kein Betrieb wegen der Seuche aufgeben müsse.

Symbolbild:Eine Mutterkuh berührt zärtlich ihr Kalb an der Schnauze.(Quelle:imago images/M.Engels)
Brandenburg gilt wieder als komplett frei von Maul- und Klauenseuche
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Seit Mitte April ist Deutschland wieder seuchenfrei

Die Maul- und Klauenseuche war am 10. Januar erstmals seit mehr als 35 Jahren wieder in Deutschland ausgebrochen. Das hochansteckende Virus wurde bei drei Wasserbüffeln auf einer Weide in Hönow (Märkisch-Oderland) nachgewiesen. Die betroffenen Betriebe mussten zahlreiche Tiere keulen, der Transport von Tieren wurde verboten und mehrere Staaten hatten dazu Importbeschränkungen ausgesprochen. Das brandenburgische Landwirtschaftsministerium hatte den wirtschaftlichen Schaden auf rund acht bis neun Millionen Euro geschätzt. Die Finanzhilfen sollen diese Einkommensverluste ausgleichen.
 
Die EU-Kommission bereite derzeit eine Verordnung vor, in der die genaue Höhe der Hilfen festgesetzt werden, heißt es weiter.

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Entschädigung durch Tierseuchenkasse bereits ausgezahlt

Zehn Betriebe, deren Tiere im Zuge der MKS präventiv getötet wurden, seien bis Mitte April von der Tierseuchenkasse entschädigt worden, wie das Landwirtschaftsministerium dem rbb damals mitteilte. Insgesamt wurden laut Ministerium 322 Tiere (Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen) präventiv gekeult.
 
Am 15. April hatte die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) die letzte Sperrzone, die sogenannte "Containment Zone" von sechs Kilometern um den Ausbruchsort, aufgehoben. Damit entfielen auch alle Beschränken in der Region. Seitdem gilt ganz Deutschland als seuchenfrei.

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.04.2025, 11:30 Uhr