CSU-Bundesminister sollen Alexander Dobrindt (Innen, r.), Dorothee Bär (Forschung und Raumfahrt, m.) und Alois Rainer (Ernährung und Landwirtschaft, l.) werden

Bayern Söder stellt CSU-Bundesminister vor: Dobrindt, Bär, Rainer

Stand: 28.04.2025 14:24 Uhr

Ein "Stratege", eine "Moderne", ein "Bodenständiger": CSU-Bundesminister sollen Alexander Dobrindt (Innen), Dorothee Bär (Forschung und Raumfahrt) und Alois Rainer (Ernährung und Landwirtschaft) werden, wie CSU-Chef Söder sagte.

Von Petr Jerabek

Während die SPD-Basis noch über den schwarz-roten Koalitionsvertrag abstimmt, hat die Union schon ihre künftigen Bundesministerinnen und -minister bestimmt. CDU-Chef Friedrich Merz stellte seinem Präsidium die Riege der designierten CDU-Kabinettsmitglieder vor, im CSU-Vorstand präsentierte Parteichef Markus Söder die christsozialen Minister-Kandidaten.

Der Vorsitzende der Berliner CSU-Landesgruppe, Alexander Dobrindt, soll Bundesinnenminister werden, wie Söder in München ankündigte. "Das ist das Spitzenministerium für die CSU." Das Thema Migration sei zentral für die CSU, aber auch für die Demokratie, betonte der Parteichef. "Alexander Dobrindt ist unser stärkster Mann, den wir in Berlin haben."

Dobrindt soll Migrationswende organisieren

Dobrindt war unter Angela Merkel (CDU) von 2013 bis 2017 bereits Verkehrsminister und erarbeitete in dieser Zeit das Konzept für die Pkw-Maut, die später vor dem Europäischen Gerichtshof scheiterte. Der 54-Jährige war CSU-Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl, Söder hatte ihm schon vor Monaten "ein ganz großes und schweres Ministerium" in Aussicht gestellt.

Als Bundesinnenminister wird Dobrindt für die Umsetzung der angekündigten Wende in der Migrationspolitik verantwortlich sein - eines der zentralen Wahlversprechen der Union. Söder lobte den künftigen Minister als entscheidungsfreudig, mit "einem klaren konservativen Profil". Staatssekretärin an seiner Seite soll die ehemalige Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, werden.

Dorothee Bär übernimmt Forschungsministerium

Das Forschungs- und Raumfahrtministerium soll die stellvertretende CSU-Chefin Dorothee Bär leiten. "Da geht es wirklich um Zukunftsinvestitionen", betonte Söder, es sei ein "Mega-Ministerium".

Bär war unter Dobrindt Staatssekretärin im Verkehrsministerium, von 2018 bis 2021 war sie dann Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt. Schon damals habe sie Themen wie elektrische Luftfahrt besetzt und "was daraus gemacht", schon als junge Frau sei sie als Landesvorsitzende des Rings Christlich-Demokratischer Studenten "mit Hochschulpolitik beschäftigt" gewesen. Sie stehe für das "moderne Image der CSU". Als Staatssekretärin im Forschungsministerium ist die Oberfränkin Silke Launert vorgesehen.

Neuer Landwirtschaftsminister: Alois Rainer

Sowohl Dobrindt als auch Bär hatten bereits in den Koalitionsverhandlungen auf CSU-Seite eine zentrale Rolle gespielt. In der breiten Öffentlichkeit weniger bekannt ist der designierte Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Heimat: der niederbayerische Bundestagsabgeordneten Alois Rainer.

Dieses Ministerium umfasst laut Söder die Zielgruppen, die für Bayern wichtig seien: "Bauern, Bürgermeister, Handwerk, Gastronomie." Rainer komme selbst aus dem Handwerk, sei Metzgermeister. "Das heißt, er kennt sich mit dem Thema Ernährung perfekt aus." Statt dem grünen veganen Cem Özdemir komme jetzt der "schwarze Metzger", jetzt gebe es wieder "Leberkäs statt Tofu-Tümelei". Zudem sei Rainer lange Bürgermeister gewesen und damit im ländlichen Raum verankert. Insgesamt ergibt sich für Söder eine "perfekte" Zusammenstellung der Minister-Kandidaten: "Der Stratege Alexander Dobrindt, die moderne Doro Bär und der bodenständige Alois Rainer."

Eigentlich hatte Söder im Wahlkampf den bayerischen Bauernpräsidenten Günther Felßner als Wunschkandidaten präsentiert, der allerdings seine Bewerbung vor einem Monat zurückzog, nachdem Tierrecht-Aktivisten auf seinen Hof eingedrungen waren.

Florian Hahn soll ins Auswärtige Amt

Staatssekretärin im Agrarministerium soll Martina Englhardt-Kopf werden. Als Staatsminister im CDU-geführten Auswärtigen Amt ist CSU-Verteidigungsexperte Florian Hahn vorgesehen. Er werde speziell für Verteidigung und Sicherheitsfragen zuständig sein, kündigte Söder an. "Franz Josef Strauß wäre stolz auf uns." Es sei seit Jahrzehnten Wunsch der CSU gewesen, auch im Außenministerium vertreten zu sein. "Jetzt findet es statt."

Staatssekretär im CDU-geführten Verkehrsministerium soll der schwäbische Abgeordnete Ulrich Lange werden. Als Dobrindts Nachfolger an der Spitze der CSU-Landesgruppe schlug Söder den Abgeordneten Alexander Hoffmann vor.

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Quelle: BR24live 28.04.2025 - 12:00 Uhr