Ein Motorflugzeug fliegt über Bäumen. (Symbolbild)

Bayern Luftbeobachter ziehen Bilanz: Flüge gingen 2024 drastisch zurück

Stand: 28.04.2025 13:05 Uhr

Ihr Ziel ist es, Waldbrände zu vermeiden oder zu bekämpfen: Dafür starteten 2024 nur rund 100 angeordnete Luftbeobachtungsflüge. "Nur", denn im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl drastisch – trotz enormer Hitze.

Von BR24 Redaktion

Um Waldbrände zu vermeiden oder zu bekämpfen, sind Luftbeobachter im vorigen Jahr zu 106 Einsätzen auf Anordnung der Regierungsbezirke in Bayern ausgerückt. Dies teilte der Verein der Luftrettungsstaffel Bayern mit Sitz in Würzburg mit.

Die meisten Einsätze flogen demnach die Piloten in der Oberpfalz, dort waren es 49. In Oberbayern gab es 15 solcher Flüge. Die wenigsten Einsätze wurden in Schwaben (2) und Mittelfranken (7) verzeichnet.

Weniger Luftbeobachtungsflüge: Niederschläge nach heißen Tagen

Bis Anfang Juli 2024 waren die Luftbeobachter demnach länger zur Unterstützung der Bodenkräfte beim Hochwasser in Schwaben und Oberbayern in der Luft als zur Waldbrandüberwachung.

Im Vergleich zu 2023 mit 476 angeordneten Einsätzen waren es mit 106 angeordneten Einsätzen vergangenes Jahr deutlich weniger. Grund war das Wetter. "Wir hatten zwar vergangenes Jahr die höchsten Temperaturen im Durchschnitt, aber nach drei, vier oder fünf heißen Tagen folgten heftige Niederschläge", sag Karl Herrmann, Präsident der Luftrettungsstaffel Bayern auf BR24-Anfrage. Dadurch habe sich die Waldbrandgefahr jeweils wieder entschärft.

Neben den von Regierungsbezirken angeordneten Flügen gibt es auch freiwillig geleistete Beobachtungsflüge. Auch diese waren nach Angaben der Luftrettungsstaffel 2024 mit 11.000 Flügen weniger als im Jahr davor. Da waren es 13.800.

Mit im Flugzeug: Feuerwehrmann und Förster

Von rund 30 Stützpunkten in ganz Bayern rücken die Luftbeobachter bei hoher Waldbrandgefahr aus. In den Kleinflugzeugen sitzen neben dem Piloten in der Regel ein Feuerwehrmann und ein Förster. Sie sind speziell geschult für diese Einsätze und müssen ihre Ausbildung als Luftbeobachter regelmäßig auffrischen.

In diesem Jahr haben Luftbeobachter bereits das Training für den Ernstfall wieder aufgenommen, so zum Beispiel in Niederbayern und in Franken. Nach einer Mitteilung der Regierung von Mittelfrankenstand stand unter anderem die Zusammenarbeit der Luftbeobachter mit der Integrierten Leitstelle im Mittelpunkt der Übung. Außerdem müssten die ehrenamtlichen Piloten Flugrouten festlegen und Ziele nach bestimmen Vorgaben finden. Auch das richtige Absetzen einer Lagemeldung werde trainiert und letztlich sollen die Piloten der Luftbeobachtung auch schlicht Flug- und Einsatzerfahrung sammeln.

Für ihre ehrenamtlichen Einsätze standen der Luftrettungsstaffel Bayern im vorigen Jahr 341 Piloten zur Verfügung. Sie waren demnach mit 136 Flugzeugen und zwei Hubschraubern für insgesamt 7.981 Stunden in der Luft. Neben den Flügen zur Waldbrandbeobachtung hoben die Piloten auch zur Unter­stüt­zung der Kata­strophenschutzbehörden ab. 

Im Video: Fränkische Luftbeobachter trainieren Ernstfall Archiv (2024)

Luftbeobachter

Waldbrandgefahr in Bayern könnte wieder ansteigen

Nach den Regenfällen in der vergangenen Woche rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit Beginn der neuen Woche mit einer wieder ansteigenden Waldbrandgefahr in Bayern.

Mit Informationen von dpa

Bayernkarte: Wie hoch ist die Waldbrandgefahr?

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Quelle: BAYERN 1 am Morgen 28.04.2025 - 06:00 Uhr