
Wichtiger Containerhafen Explosion im Iran durch "Fahrlässigkeit" ausgelöst
Mindestens 65 Tote, mehr als 1.000 Verletzte: Am Samstag war es in einem großen Containerhafen im Iran zu einer folgenschweren Explosion gekommen. Nun hat die iranische Regierung "Fahrlässigkeit" als Ursache ausgemacht.
Die verheerende Explosion im wichtigsten Containerhafen des Iran ist laut Innenminister Eskandar Momeni durch "Fahrlässigkeit" ausgelöst worden. Er sagte im iranischen Staatsfernsehen, am Unglücksort seien "Mängel" festgestellt worden, unter anderem bei den Sicherheitsvorkehrungen. Es seien bereits Verdächtige identifiziert und vorgeladen worden.
Unterdessen ist die Zahl der Todesopfer in Folge des Unglücks am vergangenen Samstag auf 65 gestiegen, sechs weitere werden noch vermisst. Mehr als 1.000 Menschen sind laut Staatsmedien verletzt worden. Fotos in iranischen Medien zeigten ein Bild der Verwüstung mit verkohlten und deformierten Containern.
Zusammenhang mit Raketenproduktion?
Nach Angaben der iranischen Zollbehörde war die Explosion durch einen Brand in einem Lager für Chemikalien und Gefahrgut ausgelöst worden. Die New York Times berichtete unter Berufung auf eine Quelle mit Verbindungen zu den iranischen Revolutionsgarden, in dem Hafen sei Natriumperchlorat explodiert. Dabei handelt es sich um einen wichtigen Inhaltsstoff von Festbrennstoff für Raketen.
Ein Sprecher des iranischen Verteidigungsministeriums betonte dagegen am Sonntag, in dem Hafen habe es "keinerlei Ladung für militärischen Treibstoff oder militärische Nutzung" gegeben. Der Hafen Schahid Radschai liegt mehr als tausend Kilometer südlich von Teheran an der Straße von Hormus, durch die rund ein Fünftel der globalen Ölproduktion transportiert wird.