Elon Musk

Kritik an Doppelrolle Suche nach Musk-Nachfolger? Tesla dementiert

Stand: 01.05.2025 11:49 Uhr

Elon Musk ist Chef von Tesla und zugleich enger Berater von US-Präsident Trump. Das ist umstritten und schadet auch Tesla. Laut einem Medienbericht suchen Tesla-Spitzenmanager nach einem Nachfolger für Musk. Der Konzern dementiert.

Tesla hat einen Zeitungsbericht zurückgewiesen, wonach der Autobauer einen Nachfolger für Konzernchef Elon Musk sucht. Das Wall Street Journal hatte unter Berufung auf informierte Personen geschrieben, mehrere Mitglieder des Tesla-Aufsichtsgremiums hätten vor rund einem Monat mehrere auf Manager-Suche spezialisierte Firmen angesprochen. Der aktuelle Stand der Überlegungen im Verwaltungsrat sei der Zeitung allerdings nicht bekannt.

Dies sei "absolut falsch", teilte Tesla auf Musks Online-Plattform X mit - mehrere Stunden nach Veröffentlichung des Zeitungsberichts. Musk und der Verwaltungsrat seien überzeugt, dass er die Wachstumspläne weiterhin umsetzen könne, hieß es in der Stellungnahme von Verwaltungsrats-Chefin Robyn Denholm.

In dem Bericht stand auch, dass der Verwaltungsrat Musk aufgefordert habe, mehr Zeit mit Tesla-Angelegenheiten zu verbringen und dies öffentlich mitzuteilen. Dazu äußerte sich Tesla nicht.

Laut Musk eine "absichtliche Falschmeldung"

Musk steht seit rund zwei Jahrzehnten an der Spitze von Tesla und gilt als treibende Kraft hinter dem Aufstieg der Firma. Er betreibt auch die Raumfahrtfirma SpaceX und die KI-Firma xAI. Zugleich ist Musk aber eine der wichtigsten Personen im Team von US-Präsident Donald Trump. Er leitet die umstrittene US-Behörde für Regierungseffizienz (DOGE).

Musk selbst schrieb nach der Tesla-Stellungnahme in seiner ersten Reaktion, das Wall Street Journal diskreditiere den Journalismus. Es handele sich um eine absichtliche Falschmeldung. Die Zeitung änderte nichts an ihrer Darstellung. 

Trump fordert mehr Augenmaß bei Entlassungen

US-Präsident Trump sicherte Musk unterdessen einen Verbleib als Berater im Weißen Haus zu. "Die große Mehrheit der Menschen in diesem Land respektiert und schätzt dich wirklich", sagte Trump bei einer Kabinettssitzung. "Du weißt, dass du so lange bleiben kannst, wie du willst". Der Tesla-Chef wolle aber vermutlich "wieder zurück nach Hause zu seinen Autos".

Im Auftrag von Trump lässt Milliardär Musk Tausende Bundesbedienstete feuern. Zuletzt hatte Trump selbst aber Kritik an Musk geübt und ihm vorgeworfen, bei den Entlassungen mit zu wenig Augenmaß vorzugehen.

Tesla-Nachfrage zuletzt eingebrochen

Zuletzt stand Musk zudem zunehmend in der Kritik von Investoren, weil er viel Zeit in Washington als Kostensenker von Trump verbrachte. Vergangene Woche hatte er aber angekündigt, sich weitgehend aus der Rolle in der Hauptstadt zurückzuziehen und sich wieder deutlich mehr um die Belange von Tesla zu kümmern. 

Der lange Zeit weltgrößte Hersteller von Elektroautos ist in Turbulenzen geraten: Seine alternde Produktpalette, die starke Konkurrenz aus China und nicht zuletzt Musks kontroverse politische Aktivitäten haben die Nachfrage und den Gewinn sinken lassen. Aus Protest gegen Musk und die Politik der Trump-Regierung gab es Boykottaufrufe in Europa und den USA. Tesla-Verkaufsräume wurden angegriffen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 23. April 2025 um 07:30 Uhr.